Gestern – Heute – Morgen
Unsere St.-Ursula-Realschule in Attendorn ist eine Schule mit Jahrzehnte langer Tradition. Wie in der Präambel unseres Schulprogramms betont, fühlen wir uns in besonderer Weise unserer Tradition als Ordensschule verpflichtet. Nur wer sich seiner Wurzeln bewusst ist, kann – auf dieser Basis aufbauend – Zukunft gestalten. Deshalb im Folgenden ein Blick auf unsere Realschule gestern, heute und morgen.
Gestern: Von der Höheren katholischen Mädchenschule zur Realschule
Unser heutiges Schulsystem, die St.-Ursula-Realschule und das St.-Ursula-Gymnasium, entstand aus einer vor 1917 bestehenden „Bewahr-, Koch-, Näh-, Strick- und Industrieschule“, die geleitet und getragen wurde von den Schwestern des Konventes der Ursulinen.
Aus dieser pädagogischen Einrichtung ging die Höhere katholische Mädchenschule mit angeschlossenem Internat hervor. 1928 wurde die Schule in ein Lyzeum umgewandelt.
1932 durfte erstmals von den Schwestern ein Abschlusszeugnis selbständig erteilt werden. Unter den Nationalsozialisten begann ein trauriges Kapitel der St.-Ursula-Schulgeschichte: Die Schule wurde geschlossen und in ein Lazarett umgewandelt.
Im November 1945 konnten die Schwestern ihre Schule endlich wiedereröffnen, renovieren und erweitern. In den fünfziger Jahren bildeten sich die zwei heutigen Schulformen heraus: das Gymnasium und die Realschule. Ein weiterer einschneidender Wandel vollzog sich 1973: Erstmals durften auch Jungen die Realschule besuchen.
1987 übergab der Konvent der Ursulinen die Realschule und das Gymnasium in die Trägerschaft des Erzbistums Paderborn.
Heute: Neuer Schulträger – neues Schulgebäude
Die Tradition der Ursulinen, Schule nicht nur als Ort der Wissensvermittlung, sondern auch als Ort der Erziehung und Lebenshilfe zu sehen, setzt auch der neue Träger, das Erzbistum Paderborn, fort. In diesem Sinne werden z.Zt. über 600 Jungen und Mädchen von über 30 Lehrerinnen und Lehrern nach den Lehrplänen des Landes NRW unterrichtet. Durch den Neubau des Realschulgebäudes (bezogen 1997) und des Forums sowie den umfangreichen Umbau des Fachraumgebäudes hat der Schulträger sehr gute Rahmenbedingungen geschaffen. Die pädagogische Arbeit in den drei Doppeljahrgangsstufen setzt verschiedene Schwerpunkte.
Die Jahrgangsstufen 5 und 6 bilden die Erprobungsstufe und lassen sich schlagwortartig kennzeichnen durch Begriffe wie Eingewöhnung, soziales Lernen, Verkehrserziehung, neue Fächer, erste Fremdsprache Englisch, Schullandheimaufenthalt und Förderunterricht.
In den Klassen 7 und 8 werden erste Wahlmöglichkeiten gegeben. Schwerpunkte bilden weitere neue Fächer, die zweite Fremdsprache Französisch, ein verstärkter Umgang mit neuen Kommunikationsmedien ( Infokom ) und eine Klassenfahrt (siehe Fahrtenprogramm ).
Die Klassen 9 und 10 schließlich sind geprägt durch Differenzierungen fremdsprachlicher, naturwissenschaftlicher, sozialwissenschaftlicher, musisch-künstlerischer oder technischer Art. Weiterhin stehen Hilfen zur Berufswahl ( Beratung ), ein Betriebspraktikum , religiöse Orientierung und eine Abschlussfahrt im Blickpunkt dieser Doppeljahrgangsstufe.
Morgen: Mit Tradition ins dritte Jahrtausend
Die Realschule will Schülerinnen und Schüler mit der erlangten Fachoberschulreife auf den Eintritt ins Berufsleben oder auf einen weiteren Bildungsweg vorbereiten. Den sich ständig wandelnden Anforderungen an die jungen Menschen begegnet die Realschule mit einer Öffnung nach außen ( Öffnung). Die Realschule der Zunkunft wird immer mehr zu einem „Haus des Lernens“, in dem das lebenslange Lernen erlernt wird (siehe Lernen lernen ). Dazu gehört u.a. der Erwerb von Medienkompetenz und der verantwortungsbewusste Umgang mit neuen Technologien.
Im Rahmen der Schulprogrammarbeit kommt der Frage immer größere Bedeutung zu, wie unsere Realschule als Schule in freier Trägerschaft eine substantielle Begegnung mit christlicher Kultur und Tradition leisten kann. Unser Erziehungsauftrag gründet sich auf ein christliches Menschen- und Weltverständnis, das der Selbstfindung, der Achtung der Würde des anderen und der gelebten Mitmenschlichkeit Orientierung gibt (siehe: Unser christliches Menschenbild ).
Diese Grundvorstellungen gilt es gerade in einer Zeit des Werteverfalls und der zunehmenden Intoleranz gegenüber Fremden und Andersdenkenden in den Inhalten, Methoden und Arbeitsformen sowie im Umgang miteinander verstärkt umzusetzen. So kann eine echte Weggemeinschaft aller an Unterricht und Erziehung Beteiligten zustande kommen